Galgant – Original oder Nicht-Original – der besagte Hildegard Galgant

 In Gewürze, Hildegard Gesprächtstreff

https://www.lebe-liebe-lache.com/articles/34/3459/aebtissin-hildegard-von-bingen-und-die-heilkraefte-der-kraeuter/

In den verschiedenen Hildegard-Freundeskreisen sowie bei Tagungen von diversen Hildegard-Gesellschaften wird immer mehr verbreitet, dass es nur einen Originalen-Echten-Hildegard Galgant geben würde. Was steckt eigentlich dahinter?

Um dieser These nachzugehen, entstand dieser Artikel mittels einer eingehenden Literaturrecherche (siehe Literatur-Quellenangaben) sowie eigener Erfahrungen. Bei Verkostungen von im Hildegard Geschäften angepriesenen Galgantwurzelpulver musste ich leider auch feststellen, dass nicht immer der „Galgant“ enthalten ist, wie er eigentlich auf der Verpackung ausgewiesen ist. So betrifft dies den „Alpinia officinarum“, der normalerweise ähnlich zitronig wie Ingwer riecht und würzig, leicht bitter, leicht brennend sowie etwas scharf schmeckt. Jedoch fand ich bei einem Hildegard Hersteller einen ganz anders schmeckenden Galgant: Der Geruch und Geschmack sind stark aromatisch, gewürzhaft, fast medizinisch, sehr scharf und bitter. Nach meinen Recherchen handelt es sich hier nicht um den Alpinia officinarum, sondern um die Gewürzlilie/Kaempferia galanga.

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In Hildegard von Bingens Werke „Physica“ – Heilsame Schöpfung- Die natürliche Wirkkraft der Dinge und „Causae et Curae“ – Ursprung und Behandlung der Krankheiten, wird über den Galgant (galanga) geschrieben.

Zitate aus der Physica (Übersetzung der Florentiner Handschrift um 1300 von Ortrun Riha, Beuroner Kunstverlag, 2012):

Galgant ist fast ganz heiß, hat aber in sich eine mäßige Kälte und ist reich an Wirkkraft.“ Fieber: „Ein Mensch, der in sich ein brennendes Fieber hat, soll Galgant zerstoßen und dieses Pulver in Quellwasser trinken, und es löscht das brennende Fieber, weil die Kälte und Süße des Quellwassers, vermischt mit der Hitze des Galgants, die Glut des Fiebers mindert.“

Rücken- und Flankenschmerz: „Wer infolge schlechter Säfte am Rücken oder in der Flanke Schmerzen hat, soll Galgant in Wein aufkochen lassen und oft so heiß trinken, und der Schmerz wird nachlassen, weil dieser Schmerz, der von kalten Säften kommt, durch die Hitze des Galgants in erhitztem Wein vertrieben wird.“

Herzbeschwerden, Mundgeruch: „Wer am Herzen Beschwerden hat und herzbedingt ohnmächtig wird, der soll alsbald Galgant essen, und es wird ihm besser gehen. Ein Mensch, der an stinkendem Atem leidet, der auf die Lunge übergeht, … nehme gleich viel Galgant und Fenchel …“

Eingeweide, Milz und Herz: „Wenn schlechte Säfte in den Eingeweiden und in der Milz des Menschen die Oberhand gewinnen und dem Herzen durch die Schwarzgalle große Leiden bringen, nehme jener gleich viel Galgant und Bertram …“

Verschleimung: „Aber es soll auch ein Mensch, dem der Schleim den Kopf vernebelt und das Gehör stört, Galgant nehmen und …“

Brust, Herz, Milz und Magen: „Wer in der Brust, an der Milz oder am Herzen Beschwerden hat und wessen Magen durch Schleim erkaltet ist, nehme Galgant und …“

Gicht: „Aber auch wer von der Gicht gequält wird, nehme Galgant und füge …“

Stärkung: „Der Mensch nehme auch Fenchelsamen und halb so viel Galgant und die Hälfte davon Diptam und die Hälfte davon Habichtskraut, zerstoße das miteinander, … gebe es etwa eine Stunde nach dem Essen in warmen, aber nicht kochenden Wein und trinke es. Dieses Pulver erhält den gesunden Menschen gesund, den Kranken aber stärkt es; es fördert die Verdauung des Menschen und verleiht ihm Kräfte, bringt eine gute und schöne Gesichtsfarbe.“

Hildegard von Bingen beschreibt keine spezielle Galgant Art, die einen sog. Hildegard-Galgant rechtfertigen könnte. In Latein steht: „galanga“

Die verschiedenen Galgant-Arten (Alpinia-Arten) gehören zu der Gattung Alpinia Roxb. und der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Diese Gewürzpflanzen sind ausdauernde, krautige Rhizompflanzen, die ausschließlich in der asiatischen Küche Verwendung finden. In Europa werden sie nur selten genutzt. Nur Hildegard von Bingen setzte diese als Gewürze und teilweise als Heilmittel ein. So waren diese Gewürze im Mittelalter sehr beliebt, speziell in der oberen Gesellschaftsschicht. Mit der Aufarbeitung der naturkundlichen Werke (Physica, Causea et Curae) von Hildegard von Bingen, werden die Alpinia-Arten wieder langsam bekannt. Alpinia officinarum Hance, Alpinia galanga L. Willd. und Kaempferia galanga L. werden beschrieben unter folgenden Gesichtspunkten:

Geruch und Geschmack; Rhizom-Farbe; Inhaltsstoffe; Vorkommen; Anwendung und Wirkungen.

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Galgant (Alpinia officinarum Hance) auch Echter Galgant genannt, hat noch weitere Namen: Languas officinarum (Hance) Farw., Kleiner Galgant, Siam-Ingwer und Thai-Ingwer.

Der Echte Galgant (Alpinia officinarum Hance) wird oft mit der Gewürzlilie, die auch als Kleiner Galgant bezeichnet wird, verwechselt.

Der Geruch ist würzig-aromatisch und riecht ähnlich wie Ingwer (zitronig). Der Geschmack des Galgants ist würzig, leicht bitter, leicht brennend und etwas scharf.

Das Rhizom hat folgende Inhaltsstoffe:

Dieses enthält je nach Herkunft und Bodenbeschaffenheit 0,5 bis 1,5% ätherisches Öl mit bis zu 50% aus 1,8-Cineol sowie aus β-Pinen, Myrcen und Sabinen. Weiter geringe Mengen an Phenylpropanderivaten, wie Eugenol und Chavicol. Ebenso wie Ingwer enthält der Galgant scharf schmeckende Gingerole (Phenylalkanone). Diarylheptanoide tragen ebenfalls zum scharfen Geschmack bei (früher als Galangol oder Alpinol bezeichnet). Weiterhin sind Flavonoide (v.a. Galangin) und das Gerbstoffrot, das für die rötliche Farbe des Rhizoms verantwortlich ist.

Die Hauptanbaugebiete des Echten Galgants sind in Süd-China, Hainan und Japan. Weiterhin wird er in Thailand, Indien, Vietnam, Indonesien, Sri Lanka, Malaysia und den Antillen kultiviert (Seidemann, 2005).

Galgant wird vor allem in der indonesischen, malaiischen, thailändischen und chinesischen Küche verwendet.

Etwas zur Geschichte: Der im 9. Jh. lebende persische Arzt Avicenna rühmte den Galgant als geschätztes Heilmittel. Im Mittelalter war das getrocknete Rhizom ein beliebtes Gewürz und wurde als aromatisches Stimulans verwendet.

Folgende Wirkung hat das getrocknete Rhizom des Echten Galgants:

Das ätherische Öl wirkt spasmolytisch (krampflösend), antibakteriell und entzündungshemmend. Das ätherische Öl zusammen mit den Scharfstoffen wirken desensibilisierend auf gereizte Magennerven, prokinetisch (bewegungsfördernd), und antiemetisch (brechreizhemmend). Galgant wirkt verdauungsfördernd, cholagog (galletreibend) und appetitanregend, folglich bei Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und Völlegefühl.

In der TCM (Traditionell Chinesische Medizin) wärmt der Galgant das Innere des Menschen und vertreibt die Kälte. So hat er hier folgende Wirkungen: analgetisch (schmerzlindernd), antithrombotisch (blutgerinnungshemmend), antiischämisch, beruhigend, antikoagulativ und kann die Thrombozytenaggregation senken. (Focks u. Hillebrand, 2006)

Die Zingiberaceae enthalten Scharfstoffe, wie die Gingerolen und Shogaole. Während der Lagerung der Rhizome entstehen temperaturabhängig sehr leicht die noch schärfer schmeckenden Shogaole aus den Gingerolen. Dies geschieht durch Dehydratisierung. Die Shogaole sind in den frischen Rhizomgewürzen nur in geringen Mengen zu finden (Hänsel u. Sticher, 2010). Ein hoher Anteil an Shogaolen bedeutet, dass die Gewürze einer zu langen Trocknung unterzogen oder zu lange gelagert wurden. Die Folge daraus ist, dass der Geschmack durch die lange Lagerzeit deutlich schärfer wird (Teuscher, 2003, Singletary, 2010a).

Der Gehalt an Zingiberen und beta-Sesquipheleandren im Ätherischen Öl nimmt mit der Lagerung ab. Gingerole und ihre Derivate sowie Ölkomponenten sind verantwortlich für den aromatischen, mehr oder weniger scharfen, zitronigen Geschmack.

Die Gingerole und ihre Derivate fungieren als Thrombozytenaggregationshemmer (8-Gingerol, 8-Shogaol). Verglichen mit Aspirin, einem bekannten Thrombozyten-aggregationshemmer, sind Gingerole und ihre Derivate wirkungsvoller. Diese Effekte sind dosisabhängig (Chrubasik et al., 2005).

Fazit: Die Scharfstoffe werden durch den Trocknungsprozess von den Gingerolen in die Shogaole abgebaut und werden somit schärfer im Geschmack. Die Ätherischen Öle nehmen mit der Lagerung ab, damit verlieren die Gingerole ihre bessere Wirksamkeit als Thrombozyten-aggregationshemmer.

Die Scharfstoffe regen reflektorisch die Bildung der Magen- und Gallensaftsekretion an. Die Wirkung beruht auf die Erregung von Thermo- und Schmerzrezeptoren, die auch die Peristaltik des Darms stimulieren (S. Bäumler, 2007).

Großer Galgant (Alpinia galanga L. Willd.) wird auch Languas galanga und Siam-Ingwer oder Thai-Ingwer genannt.

Geruch und Geschmack: Das getrocknete Rhizom riecht eher süßlich, fast ein bißchen nach Zimt und schmeckt scharf. Das frische Rhizom ist warm, süßlich und würzhaft und erinnert an Tannennadeln. Sowohl das Aussehen als auch der Geschmack des Großen Galgants sind einzigartig und kann nicht durch andere Gewürze ersetzt werden.

Das Rhizom hat eine blaßrötliche Oberfläche durch schmale, rotbraune Streifen charakteristisch quergestreift aussieht. Das Fleisch ist blaßbraun.

Das Rhizom hat folgende Inhaltsstoffe:

Dieses enthält bis zu 1,5% ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen 1,8-Cineol,α-Pinen, Eugenol, Kampfer, Methyl-cinnamat und verschiedenen Sesquiterpenen.

Im frischen Rhizom finden sich 1,8-Cineol, α-Pinen, α-Bergamoten, trans-beta-Farnesen und Beta-Bisabolen. Im getrockneten Rhizom findet sich eine geringere Vielfalt an Aromakomponenten (Hauptsächlich Cineol und Farnesen). (Phytochemistry, 24 93, 1985)

Verschiedene Diarylheptanoiden und Phenylalkanone sind für den scharfen Geschmack verantwortlich, früher wurden diese als Galgangol oder Alpinol bezeichnet.

Die Hauptanbaugebiete des Großen Galgants sind in Indochina, Thailand, Malaysia und Indonesien, die Herkunft ist aus Südostasien, Süd-China.Er ist in ganz Südostasien ein sehr beliebtes Gewürz für die Küche.

Geschichte: In westlichen Ländern wird dieser Galgant nur wenig verwendet, dagegen war er im Mittelalter sehr geschätzt.

Folgende Wirkung hat das Rhizom des Großen Galgants:

Es wird eingesetzt zur Behandlung von Koliken, Verdauungsbeschwerden, Durchfallerkrankungen, Magenkrebs, Diabetes mellitus, Inkontinenz, Fieber und ist entzündungshemmend, bei Mundgeruch, Bauchschmerzen, Herzerkrankungen, Pilzerkrankungen. Weiterhin bei Rheumatismus, Bronchialkatarrh und hat positive Effekte bei neurodegenerativen Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer).

Chinesische oder Indische Gewürzlilie (Kaempferia galanga L.) auch Kleiner Galgant genannt.

Der Name Kleiner Galgant wird oft für Galgant, Alpinia officinarum Hance (syn. Lanuas officinarum) gebraucht, und zwar sogar öfters als für Kaempferia galanga. Die Gewürzlilie wird manchmal fälschlicherweise als Kleiner Galgant bezeichnet.

Verwendet wird das Rhizom, die Außenhaut ist dunkel rötlich-braun und umschließt ein schmutzigweißes, weiches Fleisch.

Der Geruch und Geschmack sind stark aromatisch, gewürzhaft, fast medizinisch, sehr scharf und bitter, schmierseifeähnlicher Geschmack kann auch vorkommen.

Das Rhizom hat folgende Inhaltsstoffe:

ca. 2,5% ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteile Zimtsäureethylester (25%), p-Methoxyzimtsäuremethylester (30%) und p-Methoxyzimtsäure sind; weiteres wurde 3-Caren-5-on gefunden. (Phytochemistry, 26, 3350, 1987). Weiterhin wurden Hinweise auf 4-Butylmentol, β-Phellandren, α-Terpineol, Dihydro-β-sesqui-phellandren, Pentadecan und 1,8-Cineol gefunden.

Außerdem soll der Extrakt aus dem Rhizom auch cytotoxische Eigenschaften aufweisen. (Chem. Pharm. Bull., 33, 3565, 1985)

Das Vorkommen der Gewürzlilie ist Südindien, allerdings wird die Pflanze heute vor allem in Südostasien und China kultiviert. In Indien wird diese als Heilpflanze angebaut und hat in der indischen Küche keine Bedeutung.

Etwas zur Geschichte: Die Gewürzlilie ist seit dem Mittelalter bei uns bekannt. Sie wurde wegen ihres scharfen Geschmacks eingesetzt. Samuel Hahnemann nannte sie Galgantkämpfer und schreibt, sie sei früher wie der kleine Galgant verwendet worden.

Folgende Wirkung hat das getrocknete Rhizom der Gewürzlilie:

In der traditionellen asiatischen Medizin wird es gegen Bluthochdruck, zur Auflösung von Blutgerinnseln, Husten, Infektionen der oberen Atemwege, Magen- und Verdauungs-beschwerden, Malaria, Depressionen, sowie bei Fieber und Rheuma sowie als Haarwaschmittel gegen Schuppen angewendet. In Papua Neuguinea wird die Gewürzlilie „Maraba“ wahrscheinlich auch psychoaktiven Pflanzenmischungen zugefügt, so wird diese bei schamanischen Ritualen wegen ihrer anregenden und Wärme erzeugenden Wirkungen eingesetzt. Studien zeigen folgende Eigenschaften: antibakterielle, antivirale, antioxidative und gefässerweiternde Wirkungen.

In der TCM (traditionelle chinesische Medizin) als auch ayurvedische Medizin wird das Rhizom gegen Zahnschmerzen oder als Haarwaschmittel gegen Schuppen und Grind eingesetzt sowie auch gegen Unterleibsschmerzen.

Zu den eigentlich unerwünschten Wirkungen, die jedoch in der „Drogenszene“ als positiv gesehen werden, wurde folgendes festgestellt:

Die Gewürzlilie wirkt als Stimulans aphrodisierend, berauschend, euphorisierend und in größeren Dosen (bei manchen Menschen schon ab 2 Teelöffeln) auch halluzinogen.

Vorsicht ist geboten: Das Galgantwurzel-Pulver der Gewürzlilie oder Kleiner Galgant, wie sie auch genannt wird (es finden immer Verwechselungen mit dem Alpinia officinarum statt), dient auch als Marihuana-Ersatz. Eine psychoaktive Wirkung kann schon bei 2-3 Teelöffeln des Galgantwurzel-Pulvers zusammen vermischt mit Reis entfalten. Auch kann diese berauschende Wirkung bei einen Wurzelstück, das man richtig auskaut entstehen.

In der Literatur „Psychoaktive Pflanzen“ lassen sich Erfahrungsberichte mit der Gewürzlilie finden: „Im ersten Moment dachte ich, es wäre eine Art von Rausch, wie er nach Marihuana-Gebrauch auftritt, aber dann merkte ich, dass da ein eigenartiger Unterschied existierte. Am besten kann ich es so beschreiben, dass es zu einer Art von Sehen führt, wie man es oft am Tag nach der LSD-Einnahme erleben kann. … Galanga scheint störende, unwichtige Gedanken zu beseitigen.“

Zusammenfassung:

Im Mittelalter kamen alle drei beschriebenen Galgant-Arten bei uns vor und wurden verwendet. Verglichen mit den von Hildegard von Bingen beschriebenen Galgant (galanga) und dessen Anwendung sowie Wirkungen, trifft alles auf alle drei Galgant-Arten zu. Somit steht fest, dass es keinen Originalen – Hildegard–Galgant gibt.

Alle drei Galgant Arten haben folgende Wirkungen mit den von Hildegard von Bingen beschriebenen „galanga“:

  1. Antipyretikum, Entzündungshemmer, antivirale und antibakterielle Wirkungen
  2. Analgetikum, Spasmolytikum
  3. Herzerkrankungen, Blutgerinnungshemmer, Thrombozytenaggregationshemmer, vasodilatorisch
  4. Magen- und Darmerkrankungen, Verdauungsbeschwerden, appetitanregend
  5. Rheumatismus, Gicht

Zurück zu Geruch und Geschmack der Galgant-Arten:

Bei meinen Nachforschungen bei dem Kräutergroßhandel wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass in den 80iger Jahren die Gewürzlilie (Kaempferia galanga L.) als Galgant nach Deutschland importiert und hauptsächlich verkauft wurde. Dieser Galgant ist sehr scharf und bitter und unterscheidet sich von den beiden anderen Galgant Arten. Aufgrund der bereits oben beschriebenen unerwünschten „psychoaktiven Wirkungen“ wurde dieser dann nicht mehr vom Kräuterhandel als Gewürz bestellt, sondern es wird heute der Alpinia officinarum Hance und der Alpinia galanga L. Willd. verkauft, wobei hier auf den Verpackungen nicht unterschieden wird. Unterschiede finden sich eigentlich nur in der Geschmacksnote.

Tabelle Geruch und Geschmack der getrockneten Rhizome der Alpinia-Arten:

Alpinia officinarumHance Alpinia galanga L.Willd. Kaempferia galangaL.
Geruch undGeschmack:
würzig-aromatisch

X

X

Stark-würzig-aromatisch

X

süßlich

X

X

Zimt Aroma

X

medizinisch

X

Ingwer-zitronig

X

leicht bitter

X

X

bitter

X

leicht brennend

X

brennend

X

X

etwas scharf

X

scharf

X

X

sehr scharf

X

seifig

X

Der Merkmale Geschmack und Geruch wurden nach der Literatur sowie nach Geruchs- und Geschmacksproben ausgewertet. Literaturangaben und eigene Erfahrung von Austestung der Proben stimmen überein.

Anhand dieser Tabelle kann nun jeder Verbraucher sehr leicht den gewünschten Galgant erkennen und nach seinem Geschmack, die für sich richtige Sorte auswählen und kaufen.

Angeboten wird Galgant als Galgantwurzelpulver (gemahlen) oder kleine Galgantwurzelstückchen (geschnitten).

Autorin: Dipl.-Biol. Lydia Keller aus Konstanz

Literatur Quellenangaben:

Hildegard von Bingen, Physica, Übersetzung v. Ortun Riha, Beuroner Kunstverlag, 2012
Hildegard von Bingen, Causae et Curae, Übersetzung v. Ortun Riha, Beuroner Kunstverlag, 2011
Susanne Lindenthal, Diplomarbeit, Ausgewählte Rhizomgewürze der Zingiberaceae, 2012
Schönfelder, Das neue Handbuch der Heilpflanzen, 2011
Siegfried Bäumler, Heilpflanzen Praxis Heute, 2007
Bert Marco Schuldes, Psychoaktive Pflanzen, Synergia Verlag, 2011
Focks, C., Hillebrand, N., Leitfaden der chinesischen Medizin, 2006
Seidemann, J., World spice plants, 2005
Teuscher, E., Gewürzdrogen, Wissenschaftliche Verlagsgesell., 2003
www.klosterfrau-heilpflanzenlexikon.de
www.padma.ch/de/pflanzen
http://gernot-katzers-spice-pages.com
www.siamherba.net
http://feenkraut.de/herbs/galanga.html
Singletary, K., An Overview of health benefits, 2010a
Chrubasik, S. et al., Zingiberis rhizoma, Phytomedicine, 2005
Hänsel u. Sticher, Pharmakognosie-Phytopharmazie 9, Springer Medizin Verl.,2010

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