Quendel – Quendelkrautpulver – Quendelsalbe
Der Quendel oder auch Feldthymian genannt, ist eines der wichtigsten Hauptgewürze von Hildegard von Bingen. Das Quendelkrautpulver sollte immer mitgekocht werden, so entwickelt sich dann auch sein sehr aromatisch – würziger Duft und Geschmack.
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für dieses wunderbare Gewürz, wie z.B. die Verwendung bei: Fleischgerichten, Gemüse, Suppen, Weizenvollkorn, Vollkornplätzchen, Reis, auch besonders lecker als Pizzagewürz.
Gesundheits-, Ernährungsberatung, Abnehmcoaching in Konstanz
Hildegard von Bingen beschreibt den Quendel als sehr wirksames Gewürz für die Haut. Er sorgt für eine gute Hautdurchblutung und innerliche Hautreinigung. Egal ob der Quendel frisch aus dem Garten oder als getrocknetes Quendelkraut Pulver verwendet wird, beides wirkt sehr gut, jedoch muss Quendel immer mitgekocht und oft verwendet werden. Bitte nicht mit Quendel nachträglich würzen, dies wirkt nicht!
In der Familie haben wir sehr gute Erfahrungen bei der Akne mit Jugendlichen gemacht. Die Pickel kommen erst gar nicht, wenn mit Quendel täglich gekocht wird oder sie heilen schnell ab. Hier hat sich nicht nur das Mitkochen des Quendels bewehrt, sondern auch die gekauften oder selbstgebackenen Quendelkekse aus Mürbeteig. Es handelt es sich um eigene Erfahrungswerte bei der Jugendlichen Akne unseres Sohnes.
Übrigens schmecken die Quendelkekse sehr lecker! Da der Quendel von innen wirkt, muss es sich auch um eine Blutreinigung handeln.
Das Quendelkraut wirkt antimikrobiell (keimtötend), blutstillend, entzündungshemmend, schleimlösend und schweisstreibend. Inhaltsstoffe sind Lamiaceengerbstoffe (v.a. Rosmarinsäure, Bitterstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl.
In der „Großen Hildegard-Apotheke“ steht unter den Leiden: Hautausschläge (jeder Art?), Akne, Neurodermitis, Blutreinigung.
Hildegard von Bingen schreibt (Physica, Beuroner Kunstverlag, 2012):
„Quendel ist warm und gemäßigt.“
Ausschlag
„Ein Mensch, der schwaches Körperfleisch hat, so dass sein Fleisch wie Krätze ausblüht, soll oft Quendel entweder mit Fleisch oder in einem Mus gekocht essen, und sein Körperfleisch wird von innen geheilt und geheilt und gereinigt werden.“
Juckreiz
„Wer aber die leichtere Krätze, auch kleine Räude (oder Kleiner Grind) hat, so dass er an Juckreiz leidet, der verrühre Quendel mit frischem Fett und mache so eine Salbe und reibe sich damit ein, und er wird seine Gesundheit erhalten.“
Gerade bei juckenden Hautausschlägen (trockene, rissige Haut, Ekzeme) soll die Quendel Salbe sehr gut helfen.
Anstatt Tierfetten verwendet man in der heutigen Zeit eine pflanzliche Creme-Grundlage. Tierfette werden schnell ranzig, riechen unangenehm, geschweige von den Mikroben, deshalb verwenden hauptsächlich Apotheken Konservierungsstoffe, die auch allergische Reaktionen auslösen können, darunter auch eine Substanz, die die Wirkstoffe besser noch tiefer in die Haut eindringen lässt und zugleich als Frostschutzmittel dient. Als Naturkosmetik kann dies natürlich überhaupt nicht verwendet werden, deshalb sollte man darauf achten, dass entweder Pflanzenwachse oder pflanzliche Creme-Grundlagen verwendet werden, wie die Kokosbutter, z.B. Jojobaöl und ätherische Öle. Vor allem für Veganer sind die Hildegard Cremes mit Kokosbutter, pflanzlichen Creme-Grundlagen und ätherischen Ölen geeignet. Auch wenn manche Hersteller die Tierfette wie Ziegenfett, Bärenfett, Schweinefett oder Hirschfett anpreisen, sei dies mit Vorsicht zu betrachten. Schon aus tierschutzrechtlichen Aspekten sollte man Fette wie Dachsfett oder Bärenfett sowieso meiden. Die anderen Fette stammen doch dann meistens von Massentierhaltungen und sind nicht unbedingt die 1. Wahl. Im Mittelalter gab es eben noch nicht die gute Kokosbutter, mit den wunderbar hautpflegenden Eigenschaften. Hildegard hätte sicher diese wunderbaren heutigen Zutaten verwendet, anstatt diese Tierfette.
Gehirn
„Wem das Gehirn schwach und wie leer ist, zerstoße Quendel, vermische dieses Pulver in Wasser mit Semmelmehl und mache so Küchlein. Und diese esse er oft, und seinem Gehirn wird es besser gehen.“
Gerade die Quendel Kekse sind sehr gut bei Akne wie bereits beschrieben. Dann steht in der „Großen Hildegard-Apotheke“ die Anwendung bei Gedächnisschwäche, Alzheimersche Krankheit und Zerebralsklerose (schwere Durchblutungsstörungen/Arterienverkalkung des Gehirns) bei älteren Menschen. So soll sich die Gedächnisleistung des Gehirns verbessern, wenn man einen Monat lang, drei bis fünf Quendelkekse täglich isst. Zum Backen nimmt man für 1,5 kg Vollkornmehl dann 10 bis 20 g Quendelkrautpulver.
Literatur:
Physica, Prof. Ortrun Riha, Beuroner Kunstverlag, 2012
Heilpflanzen Praxis Heute, Siegfried Bäumler, Urban & Fischer Verlag, 2007
Große Hildegard-Apotheke, Hertzka/Strehlow, Christiana Verlag, 2010