Beschreibung
Die Gemeine Schafgarbe / Achillea millefolium gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Compositae) und ist in ganz Europa, Nordasien und Nordamerika auf trockenen Wiesen, Weiden, an Triften und Ackerrändern anzutreffen, sie wächst im Gebirge in bis über 3000 Meter Höhe und in ausgetrockneten, steinigen Gebirgstälern. Dort wo die Sonne besonders auf diese Blütenpflanze scheint, verbreitet sich dort ein sehr wunderbarer unverwechselbarer kräftiger Duft der warmen Schafgarben. Sie ist eine ausdauernde, widerstandsfähige und mehrjährige Pflanze. An einem 20 bis 100 cm hohen, kahlen oder schwach behaarten, zylindrischen, innen markigen Stengel sitzen länglich-schmale, zwei- bis dreifach fiederschnittige Blätter. Aus einem kriechenden Rhizom mit mehreren Ausläufern bildet sich zuerst eine Blattrosette mit den lanzettlich-spitzen gefiederten Blättern. Die weißen bis schwach gelben oder rosaroten Zungenblüten sind in rispigen Scheindolden angeordnet. Die kleinen Blütenköpfchen sind auf gleicher Höhe gemeinsam angeordnet, so dass der Eindruck einer Blütendolde entsteht und viele die Schafgarbe so mit einen Doldenblütler verwechseln. Die Frucht ist unscheinbar, klein und ohne Flughaare/Pappus. Die Blütezeit ist von Juni bis September.
Die Herkunft des Namens „Schafgarbe“ rührt von den Beobachtungen her, dass kranke Schafe auf der Weide vermehrt dieses Kraut fressen. Deshalb wird die Schafgarbe als die „Garbe des Schafes“ genannt. Garbe von „Garwe“ bedeutet im althochdeutschen „Gesundmacher“. So wurden diesem Kraut noch viele verschiedene Namen verliehen, wie z.B.: Achilleskraut, Bauchwehkraut, Blutkraut, Blutstillkraut, Frauendank, Gotteshand, Jungfrauenkraut, Margaretenkraut, Schafzunge.
Nach der Mythologie des griechischen Helden Achilles, ein Schüler des heilkundigen Zentauren Chiron, wurden mit der Schafgarbe Auflagen gemacht. Seit dem Altertum hat die Schafgarbe ein hohes Ansehen und war deshalb auch weit verbreitet. Im Mittelalter wurde die Schafgarbe „supercilium veneris“ = „Augenbraue der Venus“ genannt. Denn auch als Frauentee hat sich die Schafgarbe immer für sehr nützlich erwiesen. In der Volksheilkunde der Navajo-Indianern wurde sie als Liebespflanze – Aphrodisiakum verwendet: Eine Stunde vor dem Koitus wurde eine Tasse Schafgarbentee getrunken. Bei uns in der Volksheilkunde gab es dem Brauch, sich einen Beutel Schafgarbe unter das Kopfkissen zu legen, damit „einem im Traum der zukünftige Liebespartner gezeigt wird“. In England wird die Schafgarbe auch „Nasenbluter / Nosebleed“ genannt. Verliebte Mädchen steckten sich ein Schafgarbenblatt in die Nase und drehten es dreimal herum, während sie an dem Liebsten dachten. Fing die Nase an zu bluten, dachten sie daran mit dem Liebsten zusammenzukommen. Die die Blättchen die Nasenschleimhaut leicht verletzten können, kommt es zum Nasenbluten.
„Als Mittel gegen das Böse wurde sie auch eingesetzt. In England wurde aus der Schafgarbe und einigen anderen Kräutern ein Trank zubereitet, wenn der Teufel von einem Menschen Besitz genommen hat“. „Dazu war es notwendig, dass über dieses Gebräu vorher sieben Messen gelesen wurden und es schließlich aus einer Kirchenglocke getrunken wurde“.
Im Frühjahr war das erste Grün der Schafgarbe ein Bestandteil der „Gründonnerstags-Suppe, deren Genuss eine gute Gesundheit für das ganze Jahr bringen sollte.
Die Schafgarbe ist eine vielseitig verwendetes Gewürz- und Teekraut. Die Pflanze enthält Bitterstoffe und regt den Appetit an.
Gemahlen zu Kräutergewürzpulver dient sie mit ihren bitter-aromatischen Geschmack zum Würzen von Aufstrichen, Kräuterbutter, Suppen, Eierspeisen, Saucen und Pesto. Das Gewürz dient zur Zubereitung von z.B. Gänsebraten, Fleischeintöpfe und Wurst. Auch die jungen Schafgarbenblätter würzen im Sommer die schmackhaften Mischsalate und mit den Schafgarbenblüten lassen sich Speisen wunderbar dekorieren. So hilft auch dieses Gewürz aufgrund seiner Bitterstoffe für eine gute Verdauung nach üppigen Speisen. Ein guter Schafgarben-Kräutertee ist deshalb auch nach dem Essen sehr bekömmlich.
Anwendungen:
- Schafgarbenwasser /Tee: 1-3 Messerspitzen Pulver in 1 Tasse warmen Wasser rühren. 1-2 mal täglich, 3 Tage lang als OP Schutz und 3 Tage danach. Anschließen 1-3 Messerspitzen Pulver auf eine Tasse warmen Wein.
Lagerung: Kräuter trocken lagern, vor Licht und Wärme schützen.
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