Die Rose macht fröhlich – Hildegard von Bingen

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Die Rose ist die Königin der Blumen und steht für das Sinnbild der Liebe.

Rosen/Rosa gehören zur Familie der Rosengewächse/Rosaceae, wobei die Gattung Rosa zwischen 100 und 250 Arten umfasst. Diese haben typische Merkmale wie die Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter. Die Rosen sind Sträucher mit den vielen duftenden Blüten. Aus diesen entwickeln sich im Spätsommer die Hagebutten (Scheinfrüchte), welche in ihrem Inneren steinharte Nüsschen verbergen (die eigentlichen Früchte), von feinen hellen Härchen umgeben, was auch als „Juckpulver“ bei Kindern bekannt ist.

Für die Kräuterküche und die Hausapotheke können alle Rosen Sorten verwendet werden, denn alle Rosenblüten sind essbar, dürfen jedoch dann nicht mit Chemikalien behandelt worden sein.

Verwendet werden jedoch hauptsächlich die Rosenblüten von den alten Rosenarten. Zu diesen gehören die Essig-Rose (Rosa gallica), Provence Rose (Rosa centifolia) und die stark duftende Damaszener Rose.

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Die Rose gilt den Menschen als ein Geschenk der Götter, Ihre verschwenderische Schönheit und ihr betörender Duft führte dazu, dass sie bis in weit zurückliegenden Zeiten deren Sinne, Gefühl und Phantasie anregte. Vermutlich wurde die erste Rose bereits 2700 v. Chr. in chinesischen Gärten gezogen. In den Schriften von Konfuzius (551 – 479) ist von umfangreichen Rosenpflanzungen in den kaiserlichen Gärten in Peking die Rede. In vorchristlicher Zeit waren Rosen in den Gärten der Mächtigen, vor allem im persischen und chinesischen Raum, weit verbreitet. Aus dem östlichen Mittelmeerraum gelangte die Rose durch griechische Siedler nach Rom, wo sie hoch angesehen war. Es gab kein Fest ohne größere Dekoration aus Rosen. Sowohl bei den Griechen, als auch bei den Römern waren die Rosen der Göttin der Liebe und dem Gott des Weines gewidmet. Rosen, Wein und Frauen gehörten zusammen. Durch die Römer gelangte die Edelrose in den mitteleuropäischen Raum, in der bis dato nur die Heckenrose bekannt war. In der Landgüterverordnung „Capitulare de villis“ von Karl des Großen (742 – 812), in der die für die damalige Zeit wichtigen Kräuter und Nutzpflanzen aufgeführt sind, findet die Rose Erwähnung. Zwei Jahrhunderte später widmete Hildegard von Bingen (1098 – 1179) in ihrer „Physica“ dieser Blume ein ganzes Kapitel. In späteren Zeiten baute man die Rose in die Symbolik der christlichen Lehre ein. Seit dem 11. Jh. erlebte die Rose als religiöser Symbolträger eine langanhaltende Renaissnace. Die Rose galt als ein Sinnbild des Blutes Christi, das bei der Kreuzigung vergossen wurde. Mit den Rosendornen wurde die Dornenkrone Christi in Verbindung gebracht und die fünf Kronblätter assoziierte man mit den fünf ihm geschlagenen Wunden. Im Marienbild und ihrem Symbol der Rose vermischten sich Eigenschaften von Aphrodite, Venus, Kybele und Isis. Die heilige Jungfrau Maria ist im christlichen Kontext ein Bild der Reinheit, Güte und Liebe. Sie wurde als „Rose ohne Dornen“ als „Reise im Himmelstau“ oder „blühender Rosenreis“ bezeichnet. Ab dem 11. Jh. wurden in den großen gotischen Kathedralen die Fenster mit farbig stilisierten Rosetten verziert. Gerade auch in der islamischen Welt hatte die Rose ein hohes Ansehen. Bei Mohammeds nächtlicher Himmelfahrt fielen Schweißtropfen zur Erde, aus denen weiße Rosen erwuchsen. Während im Westen Rosenblüten auf den Boden gestreut wurden, um einen Teppich abzugeben, würde ein gläubiger Moslem niemals auf Rosenblätter oder -blüten treten. Für ihn stellen sie eine spirituelle Verbindung zu seinem Propheten dar.  (Heilpflanzenpraxis Heute, S. Bäumler, Urban & Fischer, 2007)

Auch Goethe begab sich in die Inspiration der Rose:

„Rosen, ihr blendenden,

Balsam verschwendenden!

Flatternde, schwebende,

Heimlich belebende,

Zweiglein beflügelnde,

Eilet zu blühn.“

(Johann Wolfgang Goethe aus „Faust II“)

Die Stammarten unserer Gartenrosen sind:

  • Essigrose (Rosa gallicae)……………………………………..Europa, Westasien
  • Teerose (Rosa odorata)………………………………………..China
  • Bengal- oder Chinarose (Rosa chinensis)……..China
  • Damaszenerrose (Rosa damascena)…………….Vorderasien
  • Zentifolie (Rosa centifolia)……………….Kaukasus

Durch Kreuzung und Auslese sind unübersehbar viele, etwa 30.000, Kultursorten entstanden.

Hagebuttenschalen werden wiederum von der Hunds-Rose (Rosa canina), Alpen-Rose (Rosa pendulina) und der Kartoffel-Rose (Rosa rugosa) geerntet. Aus diesen Vitamin C reichen Hagebuttenschalen werden gerne Haustees mit ihren angenehmen süßsäuerlichen Geschmack und auch Marmelade gemacht. Gesammelt werden die Hagebutten im vollreifen Zustand im Herbst.

Die Heckenrose auch Hundsrose genannt, gehört zu den wildwachsenden Rosenarten, welche in Europa- und Mittelasien und Nordafrika heimisch ist. Ihre Blüten sind hellrosa bis weiß und duftlos.

Die Heckenrose wurde im germanischen Raum ähnlich wie die Edelrose in Beziehung zur Liebesgöttin gesetzt. Sie war der Liebesgöttin Frigg geweiht, die auch „Mutter Rose“ genannt wurde. Sie war die Beschützerin des Lebens. Im Kontrast hierzu wurde diese Wildrose auch im Zusammenhang mit Kampf, Blut und Tod gesehen. So bezeichneten die Germanen ihre durch Schwerter geschlagenen Wunden als „Rose“. Starb ein Krieger durch einen Schwertschlag, hat er eine Rose bekommen. Die Orte, an denen die Toten begraben wurden, nannte man Rosengarten und wenn die Leichen verbrannt wurden, nahm man für den Scheiterhaufen viel Rosenholz. Für die Germanen waren die Heckenrose das Symbol der weiterlebenden Seele. (Heilpflanzenpraxis Heute, S. Bäumler, Urban & Fischer, 2007)

Hildegard von Bingen schreibt über die Rose (rosa) in ihrem Buch „Physica“:

Die Rose ist kalt, und genau diese Kälte hat ein nützliches Maß an sich.“

Augen

„Ein Mensch, der an seinen Augen Beschwerden hat und eintrübt: Nimm am Morgen oder bereits bei Anbruch des Tages ein Rosenblatt und leg es über deine Augen, und es zieht die Flüssigkeit, das heißt die Tränentropfen, davon aus und macht sie klar, weil die Kälte der Rose nützlich ist, und deshalb zieht diese abträgliche Säfte aus.“

In der heutigen Zeit haben diese Anweisungen der heiligen Hildegard immer noch ihre Gültigkeit. Die frischen gepflückten Rosenblüten am frühen Morgen haben eine sehr erfrischende Wirkung für die Augen. Die Rosenblüten werden auf die geschlossenen Augen gelegt und sollen wirken und erfrischen. So sind diese auch sehr nützlich bei entzündeten Augenlidern.

Jähzorn

„Wer in seinem Zorn ungestüm ist, nehme Rose und weniger Salbei, zerreibe sie zu Pulver und halte sie in dem Augenblick, wenn der Zorn in ihm hochsteigt, wegen des guten Dufts an seine Nase, denn die Rose macht fröhlich und Salbei tröstet.“

Gerade die wohlduftenden Rosen-Salbei Duftsäckchen sind hier geeignet, den aufkommenden Zorn wieder umzukehren, um sich mittels des guten Duftes der Rosen-Salbei Mischung wohlzufühlen. Ein Duftsäckchen kann man einfach in der Jackentasche oder Handtasche mitnehmen. Geruchsbestimmend für den Rosenduft sind die im ätherischen Öl in Spuren enthaltenen Rosenketone wie Damascenon und Damascon. Dieser harmonisierende Duft „öffnet das Herz“ und „tut der Seele gut“.

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Krampf

„Man soll Rose nehmen und halb so viel Salbei, frischen Speck, der nicht gepöckelt ist, zufügen und das zusammen in Wasser kochen, so dass daraus eine Salbe wird. Und wo der Mensch von einem Krampf oder einer Lähmung gequält wird, soll er mit dieser Salbe eingerieben werden, und es wird ihm besser gehen. Die Kälte der Rose nämlich, zusammen mit der Wärme und Trockenheit des Salbeis und auch vermischt mit dem ungesalzenen Speck, beseitigt durch ihre Kraft sowohl den Krampf als auch die Lähmung.“

Diese Rosen-Salbei Salbe soll auch sehr wohltuend sein, wenn man z.B. einen Wadenkrampf, aber auch innere Krämpfe hat, wie z.B. dann eine Gallenkolik oder Krämpfe am Unterleib. So sollten diese Krämpfe gelöst werden und langsam aufhören, wenn man sich mit dieser Salbe einreibt. Das richtige „Einreiben“ scheint dabei auch wichtig zu sein, da hier auch eine Erwärmung und damit Durchblutung der Haut entsteht. Die von Hildegard beschriebene Lähmung könnte ein starker innerer Krampf sein wie eine Blinddarmentzündung.

Geschwür

„Aber auch wer mittelgroße Geschwüre an seinem Körper hat, soll Rosenblätter darüber legen, und das zieht von ihnen den Eiter aus.“

Rosenblüten enthalten ätherisches Öl mit den Bestandteilen: Citronellol, Geraniol, Nerol, Phenylethylalkohol, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide. Diese Inhaltsstoffe wirken antiphlogistisch und adstringierend. Phenylethylalkohol wirkt antimikrobiell. Daher können die Rosenblüten auch gegen die nach Hildegard beschriebenen Eitergeschwüre wirken, in ihrer Kombination an ätherischen Ölen, Gerbstoffen und Flavonoiden. Somit können die Rosenblüten entzündungshemmend, antiseptisch und wundheilungsfördernd wirken. Auch eine Auflage von Rosenblüten kann wohltuend bei Lippenherpes und Brustdrüsenentzündung wirken.

„Aber die Rose taugt auch zu Tränken und Salben und allen Arzneien, wenn sie ihnen zugefügt wird, und sie sind umso besser, wenn ihnen etwas von der Rose zugefügt wird, auch wenn es wenig ist. Das kommt von jenen guten Kräften, wie oben beschrieben wurde.“

Nach Hildegard tut die Beigabe auch von wenig Rose gut, es muss nicht unbedingt viel sein. So reicht auch die Beigabe eines Tropfen Rosenöls bei der Herstellung von Hildegard Salben oder Cremes aus. Besonders zu empfehlen sind alle Tees oder andere Getränke mit Rosenblüten, eine Wohltat für die Sinne und den Körper.

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Über die Hundsrose (hiffa, tribulus, rubus) oder Heckenrose schreibt Hildegard:

„Die Hundsrose ist sehr heiß und bedeutet die Zuneigung.

Lunge

„Wer an der Lunge Beschwerden hat, so dass seine Lunge fault, der nehme Rosen mit Blättern und zerstoße sie. Dann füge er ungekochten Honig hinzu und koche es zusammen und schöpfe oft den Schaum ab. Er seihe es durch ein Tuch, mache so einen Lautertrank und trinke oft davon: Er beseitigt die Fäulnis von seiner Lunge und reinigt und heilt sie: Weil sich die gute Wärme des Rosensaftes mit der frischen Wärme des Honigs, der noch nicht gekocht wurde, vermischt, beseitigen beide die verdorbenen und fauligen Säfte, die die Lunge schädigen“

Nach Hildegard wird eine entzündete Lunge mit Eiter gereinigt und desinfiziert, wenn man dieses Heckenrosen-Getränk täglich so lange trinkt bis die Lunge wieder gesund ist.

Verwendet werden hier die Heckenrosenblüten und -blätter.

Kopf

„Wer allein mit diesem Holz ein Feuer entzündet und daraus Asche macht und dann aus dieser Asche eine Lauge bereitet und damit seinen Kopf wäscht, dessen Kopf wird, wenn er gesund ist, gesünder und stärker sein; wenn er aber krank ist, wird er gesund werden.“

Wenn man aus der Asche vom Heckenrosenholz ein Shampoo herstellt, sollte man nach Hildegard von Bingen gesunde und kräftige Haare bekommen. Natürlich könnte auch ausprobiert werden, ob dieses Mittel gegen Haarausfall wirkt.

Magen

„Und wer an seinem Körper gesund ist und nur einen schwachen Magen hat, soll die Frucht der Hundsrose, also die Hagebutten, kochen und oft essen: Es reinigt seinen Magen und nimmt ihm den Schleim.“

Hier nur für Gesunde mit schwachem Magen. Die Hagebutten sind wertvolle Früchte und enthalten reichlich Vitamin C und Mineralien. Außerdem stärken sie die Abwehrkräfte des Körpers. Im Tee bleibt das Vitamin C weitgehend erhalten, auch wenn die Hagebutten kurz aufgekocht werden. So schützen die Flavonoide das Vitamin C beim Aufkochen vor dem Abbau. Die Hagebutten regen den Stoffwechsel an und durchspülen die Nieren. Jedoch müssen die ganzen Hagebutten mit Samen verwendet werden.

„Wer aber an seinem ganzen Körper geschwächt ist, dem taugt das Gekochte nicht zum Essen, weil es ihm im Magen schädigen würde, da der Magen in ihm gleichsam welk ist. Wenn er aber oft Hagebutten essen will, soll er sie roh zu Brei, zerdrückt und in Maßen essen; so sind sie für ihn besser zu essen als gekocht oder als hart oder roh. Wer jedoch am ganzen Körper gesund ist, dem schaden sie beim Essen weder roh noch gekocht.“

Wer krank und geschwächt ist, soll nach Hildegard keine gekochten Hagebutten essen, da diese sonst den Magen schädigen. Deshalb sollen Kranke die frischen rohen Hagebutten zu einem Mus machen und davon in Maßen essen.

Für Gesunde empfiehlt Hildegard, Hagebutten roh als auch gekocht zu essen!

Hagebutten-Elixier:

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Literatur:

  • Physica, Ortrun Riha, Beuroner Kunstverlag, 2012
  • Heilpflanzen Praxis Heute, S. Bäumler, Urban & Fischer, 2007
  • Alles über Heilpflanzen, Ursel Bühring, Ulmer Verlag, 2007
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