Nachtrag zum 8. Weihnachten: Nachruf – Der Abschied eines geliebten Menschen – das himmlische Leben

 In Beerdigung

Wir haben nun das achte Weihnachten (2023) nach dem tödlichen Unfall meines Ehemannes Khosrow Keller. 

Zuvor hatte ich mir nie Vorstellen können, dass die Umgebung „so Herzlos“ und mit „Ignoranz“  mit einer Witwe und Waise umgeht. An dieser Stelle möchte ich mich aber ganz herzlich an das Hospiz in Konstanz bedanken. Hier waren die einzigen Menschen, die mir nach dem jungen Tod meines Mannes herzlich und einfühlsam zur Seite standen. Ein Ort wo die Religion unwichtig ist, sondern der hilfesuchende, trauernde Mensch im Zentrum steht. Im Hospiz Konstanz gibt es viele ehrenamtliche sehr gute Menschen – hier darf ich trauern – hier darf ich weinen – hier werden einen die Hände mit Herz entgegengestreckt. Ein großes großes Danke allen Ehrenamtlichen des Hospiz in Konstanz.

Ge(h)spräche für Trauernde

Weder ein Beileid von den Inhabern der Dinkel Stadtmühle, wo mein Ehemann jahrelang Produkte zum Wiederverkauf abholte, noch von Hildegard Allensbach und Co., auch nicht vom Hildegardkreis Bodensee/Hegau. Die angeblichen Hildegard Freunde alle „Katholisch oder sonstwas“, aber Herzlos, Ignorierend und Kalt, wie ich es mit meinem Sohn (der sehr früh seinen Papa verloren hat) erlebt habe.

Letzten Monat war ich seit sehr langer Zeit wieder bei einem Hildegard Vortrag, diesmal in Radolfzell. Hier hatte Herr Pfarrer Dr. Balogh einen interessanten Vortrag gehalten. Er hatte mich auch sehr freundlich begrüßt. Aber weder die Leiterin des Hildegardkreises Bodensee/Hegau, sowie die Vorgängerin noch „Hildegard Allensbach“ konnten grüßen. Aber wieso sollten Sie auch? Warum sollte man Anteilnahme oder Beileid kennen? Geschweige „Anstand“.

Was hat Hildegard von Bingen nochmals beschrieben über die 35 Laster und Tugenden? Seelenkälte, Hochmut, Ruhmsucht, Hartherzigkeit, Feigheit, Zwietracht, Liebe zum materiellen Reichtum … „Der Mensch in der Verantwortung – Das Buch der Lebensverdienste Liber Vitae Meritorum/Hildegard von Bingen.

„Es kommt die Zeit, wo wir uns von einem geliebten Menschen verabschieden müssen, bei manchen früher und bei manchen später. So mussten ich und mein Sohn uns von meinem geliebten Ehemann und Papa schweren Herzens und Tränen auch schon früh verabschieden. (27.11.2016)

Im August schrieb er folgendes Gedicht:

„Mensch, bist Du ein Mensch, wenn Schmerz und Leid anderer Menschen Dich beruhigen?

 Du hast diese schöne Nachricht, dass Du ein Mensch bist. Du kannst mit Gott und seiner Schöpfung deine Ruhe finden.“

Hildegard von Bingen schreibt über „Die Chöre der Seligen“ im Buch: Geschaut im lebendigen Licht (Beuroner Kunstverlag):

Im Himmel gibt es viele verschiedene Wohnstätten unfassbarer Freuden.

„Der menschlichen Gebrechlichkeit können sie nicht gezeigt und erklärt werden, weil sie über jede menschliche Einsicht hinausgehen und das Herz des Menschen überschreiten. Keinem Wesen, das mit einem Körper beschwert ist, kann dieses Geheimnis enthüllt und – sei es auch auf die kleinste Weise – eröffnet werden.“

„Dem himmlischen Schöpfer müssen mit der unaufhörlichen Stimme des Herzens und des Mundes Lobgesänge dargebracht werden, denn er weist nicht nur den Stehenden und Aufrechten, sondern auch den Fallenden und Gebeugten in seiner Gnade Plätze im Himmel zu.“

„ … Wie eine Menge Stimmen in harmonischen Lobgesang ertönt ein Lied in vollendeter Einmütigkeit. Die himmlische Harmonie verkündet die Gottheit, … aus der lichtdurchstrahlenden Luft tönen Lobgesänge von denen, die in den Himmelsfreuden wohnen und Klagelieder über die, die noch in der Sünde, aber zu den gleichen Lob- und Freudengesängen zurückgerufen sind.“

„Lobt ihn mit dem Schall der Posaune, lobt ihn mit Harfe und Zither, lobt ihn mit Pauke und Reigen; lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte; lobt ihn mit hellen Zimbeln, lobt ihn mit jubelnden Zimbeln. Alles, was Odem hat, lobe den Herrn (Psalm 150)“ Diejenigen, die das Leben ersehnen, sollen den verherrlichen, der das Leben ist.

„Lobt also Gott, lobt ihn, ihr seligen Herzen, in all diesen Wundern.“

„Ich nehme die Blüten der Rosen und Lilien und die ganze Grünheit zärtlich ans Herz, indem ich allen Gottes-Werken ein Lob singe.“

(Liber Vitae Meritorum)“

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